Von RAINER K. KÄMPF | Zurzeit ist es im sogenannten Wertewesten in Mode, alles umzudeuten und den Dingen und Begriffen zumeist genau die gegensätzliche Bestimmung zuzuweisen. Aus der guten alten Volksherrschaft wird UnsereDemokratie, Kriegsvorbereitungen mutieren zur Friedensinitiative und frustrierte Männchen bekommen auf Staatskosten Tampons aufs Klo. Wozu, wissen die selbst nicht.
Wir alle scheinen uns daran zu gewöhnen, und der scharfe kritische Blick schleift sich ab. Besonders leidtragend ist die Sprache, die verhunzt wird und Begriffe ihrer ursprünglichen Bestimmung beraubt.
Wer um alles in der Welt ist wann auf die Idee gekommen, genau die Personengruppe, die die Schaltstellen der Macht bei uns usurpiert hat, als Elite zu bezeichnen? Die Elite, die es zweifellos in jeder Kultur, jedem Land und jeder Gesellschaft gibt und geben muß, wird in funktionierenden Gemeinwesen regelmäßig durch herausragende Personen gebildet. Man kann sich nicht selbst hinzu definieren. Intellekt, Bildung, Leistungswille und -bereitschaft als dringende Vorstufe erbrachter Leistung sind in jedem Fall Grundvoraussetzung.
Ethisches Handeln nach den Grundsätzen eines Immanuel Kant muß elitäre Zugehörigkeit begründen. Nach den letzten Vorstellungen im Circus Maximus an der Spree reibt sich der Zuschauer gar nicht mehr verwundert die Augen und stellt fest, wir werden endgültig von einer dahinvegetierenden Horde ochlokratischer Vollversager in die Tonne regiert.
Lediglich der Unterhaltungswert scheint herausragend, wenn man auf gesellschafts-masochistische Abartigkeiten steht. Angeführt und begleitet wird der Niedergang des ehemaligen germanischen Kulturvolks durch sogenannte Aktivisten. Aktivist ist heute alles und jeder, vorausgesetzt, er hat sein unmittelbares Umfeld von seiner nachhaltigen soziologischen Nutzlosigkeit überzeugt.
Wobei aktuell sogenannte Klimaaktivisten bestenfalls noch einen therapeutischen Umgang für sich selbst einfordern könnten. Früher waren Aktivisten, die uralten Zonis erinnern sich an Frida Hockauf und Adolf Hennecke, durchaus respektable Menschen. Fleißig, überdurchschnittlich leistungsbereit, ordentlich, mit Berufsabschluß, war ihr Ziel, wegweisend nützlich zu sein. Daß sie propagandistisch ausgenutzt wurden, schmälert nicht die Tatsachen an sich.
Wir sollen wieder lernen, Sprache als das zu verwenden, wozu sie sich entwickelt hat: zur unmißverständlichen Benennung der Erscheinungen unseres Seins. Benutzen wir sie als das, was sie sein kann und muß. Waffe für die Freiheit des Denkens und Fühlens, die man schlecht verbieten kann … Nicht Kreide fressen, sondern Whiskey saufen!
PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.
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