Warum scheint fast alles Krebs zu verursachen? Nierenfunktion mit Krebsentstehung verknüpft

Von Dr. Ron Brown, PhD Gesundheitswissenschaften

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass fast alles Krebs verursacht? Die Liste möglicher und wahrscheinlicher Karzinogene, wie sie von Institutionen wie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) erstellt wird, wächst ständig. Doch allein die Exposition gegenüber einem Karzinogen reicht oft nicht aus, um Krebs auszulösen – was darauf hindeutet, dass weitere ursächliche Faktoren beteiligt sein müssen.

In meinem jüngsten Artikel, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Cells, stelle ich eine Hypothese vor: Krebs könnte durch Toxine begünstigt werden, die die Nierenfunktion beeinträchtigen. Titel: Carcinogenesis Associated with Toxin Nephropathy: Proposed Mediation by Phosphate Toxicity.

Kurz gesagt: Die Nieren sind Teil eines endokrinen Organsystems, das den Mineralstoff Phosphor – insbesondere Phosphat aus der Nahrung – reguliert. In meinem Artikel zeige ich auf, dass ein Übermaß an Phosphat mit unkontrolliertem Zellwachstum, also Krebs, in Verbindung gebracht werden kann. Die meisten Menschen nehmen heutzutage zwei- bis dreimal mehr Phosphat zu sich, als sie benötigen. Das überfordert die Nieren, erhöht das Risiko einer gestörten Phosphatregulation und führt zu einem zellulären Zustand, der als Phosphattoxizität bekannt ist – ein potenzieller Auslöser für Krebs.

Die größten Quellen von Phosphat in der Ernährung sind Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch, Geflügel, Getreide, Hülsenfrüchte – sowie alle industriell verarbeiteten Lebensmittel mit Phosphatzusätzen. Lebensmittel mit niedrigerem Phosphatgehalt – wie Obst, Gemüse und pflanzliche Fette – sollten in der Ernährung überwiegen, um das Krebsrisiko zu senken (vgl. Modulierende Faktoren bei Krebs: Phosphor in der Nahrung | SpringerLink).

Daraus folgt: Jedes Toxin, das die Nieren schädigt – eine sogenannte Toxin-Nephropathie – könnte eine gestörte Phosphatregulation verursachen, zur Phosphattoxizität führen und somit das Krebsrisiko erhöhen. Selbst eine Überlastung durch nicht-toxische Substanzen kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und über Umwege zur Krebsentstehung beitragen.

Fazit: Es besteht dringender Forschungsbedarf, um diese Hypothese weiter zu untersuchen und die Rolle der Nieren und der Phosphattoxizität in der Krebsentstehung besser zu verstehen.