Notleidende Autoindustrie: Panzer statt Autos

Von MEINRAD MÜLLER | Der deutschen Autoindustrie geht es schlecht. Chinesische Hersteller drängen mit konkurrenzlos günstigen Modellen auf den Markt, die heimischen Verkaufszahlen bröckeln. Das ab 2035 geplante Verbot neuer Verbrenner lässt Käufer zögern. Und wer sich heute ein deutsches Elektroauto leisten will, stößt rasch an finanzielle und praktische Grenzen.

Während Millionen Autofahrer hadern, setzen die großen Hersteller auf einen Ausweg: Rüstung statt Mobilität. Interne Papiere legen nahe, dass VW, BMW und Mercedes längst über eine Kooperationen mit Rheinmetall verhandeln. Verbrennungsmotoren, für den zivilen Markt als Auslaufmodell gebrandmarkt, bleiben im militärischen Kontext begehrt. Robust, wartungsarm, feldtauglich und vor allem: profitabel.

Die vertraute Logik der Vergangenheit

Der Rückzug ins Militärische erinnert an eine dunkle Tradition. Schon zwischen 1937 und 1945 verdienten Hersteller wie Opel oder Ford Milliarden mit Lieferungen an die Wehrmacht, obwohl ihre Mutterkonzerne in den USA Kriegsgegner waren. Daimler lieferte Motoren für Panther-Panzer. Auto Union, VW-Vorgänger, baute Kübelwagen. Zwangsarbeiter wurden ausgebeutet. Alle kassierten Millionen. Heute ist es ähnlich. Die Industrie flüchtet in die Rüstung. Milliardenaufträge locken. Damals wie heute gilt: Geld stinkt nicht. Das Verteidigungsbudget bietet verlässliche Großaufträge.

Der Kontrast könnte schärfer kaum sein. Privatleute sollen sich, so das Gebot, vom Verbrenner verabschieden, während militärische Dieselmotoren ungebremst weiterlaufen. Diese Scheinheiligkeit trifft den Bürger ins Mark: Fürs Vaterland darf der Diesel knattern, doch für den Pendler bleibt nur der teure Akku. Der Ärger wächst – leise, aber mit Wucht.


Notleidende Autoindustrie: Panzer statt AutosMeinrad Müller.

Meinrad Müller (71), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf PI-NEWS gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.

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