Frankreich erlebt derzeit eine bildungspolitische Krise, die vor allem infolge der Massenzuwanderung eskaliert. Die linke, franzosenfeindliche Politik der letzten Jahrzehnte sorgt für massive Probleme an den französischen Schulen.
Die Massenmigration nach Europa schadet der schulischen Bildung. Ein Satz, der sich in immer mehr Ländern bewahrheitet. So auch in Frankreich. Der aktuelle Bericht des Observatoire de l’Immigration et de la Démographie zeichnet ein Bild, das in seiner Klarheit kaum Raum für Beschwichtigungen lässt: Die sich rapide verändernde Bevölkerungsstruktur trifft ein Schulsystem, das bereits seit Jahrzehnten unter strukturellen Schwächen leidet, und beschleunigt seinen Zerfall.
Dass der Autor der Studie betont, Immigration sei “nicht die primäre Ursache”, sondern ein Verstärker aller bestehenden Probleme, ist keine Relativierung, sondern ein Hinweis auf den Umfang des Dilemmas. Ein System, das selbst in stabilen Zeiten kaum Leistungsfähigkeit bewiesen hat, bricht unter zusätzlichem Druck schlicht zusammen.
Besonders kritisch sind die demographischen Kennzahlen, die der Bericht nennt und die in Frankreich kaum mehr bestritten werden. Wenn 31 Prozent der Neugeborenen mindestens einen Elternteil aus einem Nicht-EU-Staat haben, wenn Geburten von Paaren, bei denen beide Eltern aus Drittstaaten stammen, binnen gut zwanzig Jahren um mehr als siebzig Prozent zugenommen haben, und wenn heute vier von zehn Kindern unter vier Jahren Migrationshintergrund besitzen, dann spiegelt sich das auch entsprechend an den Schulen wider. Dass mehr als ein Fünftel der Viertklässler zu Hause eine andere Sprache als Französisch spricht, macht die Lage nicht besser.
Mehr als deutlich zeigt sich die Überforderung in den Schulen der sogenannten éducation prioritaire, also in den Regionen, die ohnehin seit Jahren mit sozialen, ökonomischen und sicherheitspolitischen Problemen zu kämpfen haben. Dort konzentriert sich die Einwanderung, dort ist die Spracherwerbsquote am niedrigsten, dort kollabiert die Autorität im Klassenzimmer zuerst. Frankreichs Lehrer berichten übereinstimmend von einem Alltag, in dem sie weniger unterrichten als verwalten, kompensieren und stabilisieren müssen. Vielerorts lässt sich der Unterricht eher als permanentes Krisenmanagement beschreiben.
Wer glaubt, dies sei ein ausschließlich französisches Problem, verkennt die Lage in Mitteleuropa. Deutschland und Österreich befinden sich – wenn auch mit zeitlicher Verzögerung – auf einem sehr ähnlichen Pfad. In deutschen Großstädten sind Grundschulen mit Mehrheiten von Kindern ohne ausreichende Deutschkenntnisse längst Normalität, und die Klagen der Lehrkräfte unterscheiden sich in Inhalt und Ton kaum von jenen ihrer französischen Kollegen. Österreich steht vor denselben strukturellen Fragen: Wie soll ein Schulsystem funktionieren, wenn es nicht mehr auf einer gemeinsamen sprachlichen und kulturellen Grundlage aufbauen kann?
Europas Nationen schaffen sich sukzessive ab und die Schulen sind das Frühwarnsystem. Diese Generation ist es, die in wenigen Jahren als junge Erwachsene ins Berufsleben eintreten und die Zukunft des jeweiligen Landes mitbestimmen soll. Doch angesichts der aktuellen Missstände sind das keine sonderlich guten Aussichten.