„Kulturbereicherung“ in der Schweiz: Muslimische Soldaten dürfen nach Mekka beten

In der Schweiz schlägt derzeit ein Foto hohe Wellen und sorgt auch für innenpolitische Diskussionen. Es zeigt muslimische (vermutlich albanische) Soldaten der Schweizer Armee, die anlässlich des islamischen Opferfestes in Uniform und während der Dienstzeit gen Mekka beten.

Eigens Imam für Gebet eingeladen

Das Gebet sei direkt vom Bataillon organisiert worden, man habe den Imam und Armeeseelsorger Muris Begovic dafür extra eingeladen. Bei dem Gebet waren sowohl muslimische als auch nicht-muslimische Soldaten anwesend.

Ein Beteiligter Moslem schwärmte gegenüber 20min.ch von dem Gebet:

„Wir haben am Mittwoch das erste Gebet mit einem Imam im Militär gehabt. Es war wunderschön! Unsere Kameraden haben viele Fragen gestellt, es war ein Moment, der mir Gänsehaut verschaffte“

Und:

„Der Armeeseelsorger hat auch für Nichtgläubige ein offenes Ohr.“

Der Schweizer Armeesprecher Mathias Volken betonte die „inklusive Verantwortung“ der Armee

„Die Armeeführung hat sich für eine Kultur der Inklusion ausgesprochen. Es ist dabei die Verantwortung der Armee, eine Kultur zu fördern, in der bewusst, respektvoll und gewinnbringend mit Vielfalt umgegangen wird.“ Anlass dazu war das Opferfest Bayram. Wegen dieses Leitgedankens habe am Mittwoch in der Ostschweiz ein muslimisches Feldgebet stattgefunden, so der Armeesprecher weiter.

SVP mit Kritik

Einzig von der SVP kam laute Kritik an dem Vorgehen der Armee in Sachen Islam. Auf Twitter schrieb die Partei:

„Was kommt als nächstes? Kinder-Ehen, Scharia-Gerichte, Steinigungen? Wer will, dass die Schweiz Schweiz bleibt, wählt am 22. Oktober SVP!“