Gavi-Chefin reist nach Washington, um US-Finanzierung für lebensrettende Impfstoffe zu retten

Die Trump-Regierung hat überraschend beschlossen, sämtliche US-Finanzierungen für Gavi, die Vaccine Alliance, einzustellen – eine in Genf ansässige Organisation, die weltweit Kinder in den ärmsten Ländern mit Impfstoffen versorgt. Gavi-Vorstandsvorsitzende Sania Nishtar erfuhr von der Entscheidung lediglich durch ein durchgesickertes Dokument – eine offizielle Mitteilung blieb aus.

Der Schritt kommt völlig unerwartet: Erst kürzlich hatte der US-Kongress Gavi 300 Millionen Dollar zugesprochen. Die Organisation rechnete daher mit weiterer Unterstützung durch die Vereinigten Staaten. Nun jedoch steht die Arbeit von Gavi auf der Kippe – mit potenziell dramatischen Folgen. Nach Einschätzung von Experten könnten über eine Million vermeidbare Todesfälle drohen, sollte die Finanzierung wegfallen.

Als Reaktion auf die Entwicklung ist Nishtar nach Washington gereist, um Gespräche mit dem Weißen Haus und Mitgliedern des Kongresses zu führen. Ziel ist es, die Entscheidung rückgängig zu machen und die entscheidende Rolle der US-Beiträge für globale Gesundheitsprogramme zu betonen.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat Gavi über eine Milliarde Kinder in 78 Ländern geimpft und angeblich schätzungsweise 19 Millionen Todesfälle verhindert. Die brisante Entwicklung wurde von Bloomberg-Journalistin Ashleigh Furlong publik gemacht.