Die düstere Zukunft für „Erneuerbare“

Die düstere Zukunft für „Erneuerbare“

Andrew Montford

Beginnt man in Downing Street langsam zu begreifen? Angela Rayners Äußerungen über mögliche soziale Unruhen im Sommer deuten darauf hin, dass das Kabinett nun versteht, dass nicht alles in Ordnung ist. Und sie hat Recht, wenn sie darauf hinweist, dass wirtschaftliche Unsicherheit und Deindustrialisierung neben prominenteren Themen wie Einwanderung wichtige Faktoren sind.

Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob Labour überhaupt schon begonnen hat, das Ausmaß des Problems zu begreifen, mit dem es konfrontiert ist. UK wieder auf Wachstumskurs zu bringen, wäre schon schwer genug, wenn wir die Strompreise der USA hätten. Angesichts der himmelhohen Preise, die in UK zur Norm geworden sind, scheint diese Aufgabe fast unmöglich.

Die Industrie beginnt bereits unter dieser Last zusammenzubrechen. Im ganzen Land gehen Arbeitsplätze verloren. Unterdessen sagen die Energieversorger voraus, dass die Preise bis 2026 weiter steigen werden, und da Ed Miliband signalisiert, dass er die Betreiber von Windparks mit Gold – Ihrem Gold – füttern will, um seine Net-Zero-Obsession voranzutreiben, gibt es wenig bis gar keine Hoffnung auf eine Entspannung danach.

Schlimmer noch, wir könnten bald mit Zeiten konfrontiert sein, in denen es überhaupt keinen Strom gibt. Das Stromnetz wird durch die gesamte Wind- und Solarenergie-Kapazität destabilisiert, und ein Großteil unserer Netzinfrastruktur – die Flotte von Gaskraftwerken, die die Lichter am Leuchten halten, wenn der Wind nicht weht, und die Transformatoren, die helfen, den Strom dorthin zu bringen, wo er gebraucht wird – wurde zugunsten von Ausgaben für Netto-Null vernachlässigt. Es ist derzeit schwer vorstellbar, wie wir in einigen Jahren Stromrationierungen – also Brownouts – sowie Stromausfälle wie in Spanien vermeiden können.

Die Lage ist dramatisch und verschlechtert sich weiter. Die einzige gute Nachricht der letzten Zeit war Richard Tices Brief an die Windparkentwickler, in dem er sie davor warnte, sich an der nächsten Subventionsauktion der Regierung zu beteiligen. Gerüchten zufolge hat sein Schreiben seine Wirkung nicht verfehlt, und die Entwickler sind zutiefst beunruhigt. Wenn sie sich tatsächlich zurückziehen und die Auktion meiden, wäre das ein großer Schritt zur Eindämmung des wirtschaftlichen Verfalls.

Die schmerzhafte Realität ist jedoch, dass die Branche der erneuerbaren Energien bei weitem nicht besorgt genug ist. Auf dem derzeitigen Kurs wird die Wirtschaft zusammenbrechen. Die Ankunft des IWF scheint nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Es wird eine Notsituation sein, und wenn der Sturm losbricht, werden sich das Land und insbesondere die Windparkentwickler und Investoren in einer völlig neuen politischen Landschaft wiederfinden.

Für das Land wird die Rückkehr zum Wachstum zu einer existenziellen Notwendigkeit werden und nicht mehr nur ein vages Ziel bleiben, wie es unter den meisten der letzten Premierminister der Fall war. An diesem Punkt wird die Regierung sich zwei einfachen Tatsachen stellen müssen. Erstens: Ohne günstigen Strom gibt es kein Wachstum. Zweitens: Ein Stromnetz, das von Wind- und Solarenergie dominiert wird, kann keinen günstigen Strom liefern. Das ist eine Frage der Thermodynamik und nicht – wie Politiker und Beamte glauben – ein Kommunikationsproblem. Die „Westminster Village Idiots” beginnen nun zu begreifen, dass man die Bevölkerung zwar zeitweise täuschen kann – beispielsweise indem man über die Kosten erneuerbarer Energien lügt, wie es Minister und Beamte seit zehn Jahren tun –, aber nicht auf Dauer. Der legendäre Physiker Richard Feynman stellte fest: „Für eine erfolgreiche Technologie muss die Realität Vorrang vor der Öffentlichkeitsarbeit haben, denn die Natur lässt sich nicht täuschen.” Und die Natur sorgt derzeit dafür, dass sich die Fakten ganz klar in Ihrer Stromrechnung niederschlagen, die real um 50 % höher ist als vor zehn Jahren. Daten von Ofgem zeigen, dass fast der gesamte Anstieg auf die Net-Zero-Politik zurückzuführen ist.

Betreiber von Anlagen für erneuerbare Energien sowie deren Investoren und Kreditgeber werden plötzlich feststellen, dass sie zu den Bösewichten geworden sind. Im ganzen Land werden die persönlichen Finanzen einen schweren Schlag erlitten haben; Leben und Existenzen werden ruiniert sein. Unter diesen Umständen dürfte die Öffentlichkeit die Milliarden, die jedes Jahr an Wind- und Solarparks in Form von Subventionen gezahlt werden, mit großer Skepsis betrachten. Für ihre Eigentümer könnte die monatliche Zahlung daher bald weniger wie ein finanzieller Vermögenswert, sondern eher wie ein Todesurteil erscheinen.

Eine unpopuläre Branche, die in einer Zeit, in der das Land dringend wieder Wachstum braucht, Subventionen von den ohnehin schon stark belasteten Verbrauchern kassiert, kann nicht lange überleben. Wind- und Solarparks glauben, dass ihre Position durch ihre Verträge mit der Regierung geschützt ist, aber sie werden wahrscheinlich eines Besseren belehrt werden. Das Parlament bleibt souverän und kann jeden Vertrag, den es will, gesetzlich aufheben. In einer anerkannten Notlage werden die Gerichte und vielleicht sogar der Rest der Investmentgemeinschaft wahrscheinlich das überwältigende öffentliche Interesse akzeptieren. In einer Notlage werden verzweifelte Maßnahmen notwendig, aber sie werden auch möglich und sogar akzeptiert.

The author is the director of Net Zero Watch.

Link: https://www.netzerowatch.com/all-news/dark-future-renewables

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

Der Beitrag Die düstere Zukunft für „Erneuerbare“ erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.