China löst Japan als weltweit größten Automobil-Exporteur ab

Das Reich der Mitte ist offenbar nicht mehr „zu bremsen“.

Seit Langem begnügt man sich dort nicht mehr mit der Rolle des mittelmäßigen Players, nun ist man auch in Sachen Automobilexport zur Nummer 1 aufgestiegen.

Japan an der Spitze abgelöst

Während sich der deutsche VW-Konzern nun gänzlich vom „Riesenmarkt“ Russland verabschiedet, boomt der Automarkt im Osten.

Nun hat China seinem Nachbarn Japan den Titel der weltweit größten Exportmacht im Automobilbereich abgerungen. Für diesen raschen Aufstieg sind zwei Faktoren ausschlaggebend.

Im ersten Quartal dieses Jahres hat China fast 1,1 Millionen Autos exportiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Nachrichtenportals Yicai Global wurde das Reich der Mitte damit erstmals in seiner Geschichte zum weltweit größten Automobilexporteur.

Der bisherige Spitzenreiter Japan führte zwischen Januar und März 2023 nach Angaben von Nikkei Asia rund 950.000 Wagen aus.

Experten sehen hinter diesem Aufstieg zwei ausschlaggebende Faktoren. Der erste ist die steigende Nachfrage nach E‑Autos. Ihr Verkauf stieg im ersten Quartal 2023 auf schätzungsweise 380.000, ein Zuwachs von 93 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

E‑Autos mit 40 Prozent des chinesischen Exportes

Somit machen die „Strom-Fahrzeuge“ nun etwa 40 Prozent der gesamten Automobilexporte Chinas aus. Als treibende Kraft für diese Entwicklung gilt der chinesische Zweig des Autoherstellers Tesla, der im gleichen Zeitraum 90.000 Wagen verkauft hat.

Der zweite Faktor ist die gestiegene Nachfrage in Russland, das nun das wichtigste Ziel für die Automobilexporte aus China ist.

Die vor kurzem veröffentlichten Statistiken der chinesischen Zollbehörde belegen, dass sich die Zahl der, ins Nachbarland exportierten Autos, im ersten Quartal 2023 mit 140.000 Stück gegenüber dem Vorjahreszeitraum somit mehr als verdreifacht hat.

China profitiert von Russland-Sanktionen

Eine wichtige Rolle spielen dabei zweifellos die westlichen Sanktionen gegen Moskau. Nachdem große Player wie Toyota Motor und Volkswagen ihre Fabriken im Land geschlossen und sich vom örtlichen Markt zurückgezogen haben, profitiert Peking von dieser Situation, indem chinesische Hersteller wie Chery Automobile und Great Wall Motors die Lücken auf dem russischen Markt mit ihren Erzeugnissen „gekonnt“ schließen.

Der Aufwärts-Trend reißt auch im laufenden Quartal nicht ab. Bereits im April dieses Jahres haben Chinas Automobilexporte die 376.000-Marke geknackt.

Das bedeutet einen Zuwachs von 3,3 Prozent gegenüber dem März dieses Jahres und 170 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit beläuft sich der bisherige Gesamtexport in diesem Jahr auf 1,37 Millionen Autos.

Branchenexperten prognostizieren bereits für dieses Jahr einen Gesamtexport von vier Millionen Autos.


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