Es war eine Rakete einer polnischen F-16, die auf ein Haus in Wyryki fiel
Bei dem Objekt, das letzte Woche auf ein Haus in Wyryki in der Region Lublin einschlug, handelte es sich laut Rzeczpospolita um eine Rakete, die von einer polnischen F-16 abgefeuert wurde. Der Vorfall ereignete sich, als das polnische Militär Verteidigungsmaßnahmen gegen russische Drohnen durchführte, die den polnischen Luftraum verletzt hatten. Das Nationale Sicherheitsbüro teilte mit, Präsident Karol Nawrocki erwarte eine Erklärung der Regierung. Auch Ministerpräsident Donald Tusk äußerte sich.
Am Dienstagabend der vergangenen Woche hatten angeblich russische Drohnen den polnischen Luftraum durchbrochen. Einige wurden angeblich abgeschossen, andere stürzten ab. Später wurden angeblich die Überreste von 17 Drohnen in verschiedenen Provinzen gefunden.
Staatsanwaltschaft: kein Drohnenfund
In Wyryki, Woiwodschaft Lublin, schlug ein Objekt auf ein Wohnhaus und beschädigte es. Die Staatsanwaltschaft in Lublin erklärte, es handle sich nicht um eine Drohne. Am 11. September hieß es in einer Mitteilung, ein „nicht identifiziertes Flugobjekt“ sei gefunden worden, das ein Haus beschädigt habe, bisher aber weder als Drohne noch als Drohnentrümmer identifiziert werden könne.
„Rzeczpospolita“: Rakete von F-16
Nach Informationen der Zeitung war es eine AIM-120 AMRAAM-Luft-Luft-Rakete einer polnischen F-16. Sie sei beim Einsatz gegen eine Drohne durch eine Störung im Leitsystem funktionsunfähig geworden. „Zum Glück war sie nicht scharf und explodierte nicht, weil der Zünder korrekt arbeitete“, erklärte eine Quelle. „Es gab einen russischen Angriff, die polnische Seite hat sich verteidigt“, fügte sie hinzu.
Reaktionen von Präsident und Premier
Das Nationale Sicherheitsbüro schrieb auf X, Präsident Nawrocki erwarte „eine sofortige Aufklärung des Vorfalls“. Die Regierung müsse alle Instrumente einsetzen, um den Fall schnell zu klären; das Zurückhalten von Informationen sei in Zeiten von Desinformation inakzeptabel. Zudem sei der Präsident nicht informiert worden, der Vorfall sei dem Nationalen Sicherheitsrat nicht vorgelegt worden.
Premier Tusk schrieb auf X, die Verantwortung liege bei Russland als „Urheber der Drohnenprovokation“. Er betonte, die Dienste würden alle Umstände des Vorfalls nach Abschluss der Untersuchung offenlegen: „Hände weg von polnischen Soldaten.“
Das Verteidigungsministerium erklärte, alle relevanten Informationen seien dem Nationalen Sicherheitsbüro laufend übermittelt worden. Auch der Sicherheitsausschuss habe die Ereignisse analysiert. „Es besteht kein Zweifel, dass Russland für die Provokation und ihre Folgen verantwortlich ist“, hieß es.
Armee will für Schäden aufkommen
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Janusz Sejmej, erklärte, man kommentiere die Berichte nicht, werde aber die Opfer des beschädigten Hauses entschädigen – analog zu Entschädigungen bei Schäden durch Militärübungen oder Luftfahrtaktivitäten.
Auf Fragen, ob es tatsächlich eine fehlgesteuerte F-16-Rakete gewesen sei, antwortete das Ministerium lediglich, die Bewohner würden entschädigt, kommentierte die Berichte selbst jedoch nicht. Man verwies darauf, dass bei Schäden durch rechtmäßigen Waffeneinsatz die Verantwortung beim Einsatzführungskommando liege; Schäden, die durch Drittstaaten verursacht würden, seien nach Völkerrecht diplomatisch zu klären.
Bislang hat das Militär keine weiteren Stellungnahmen abgegeben.