Österreich: „Ich habe noch nie eine Verbrechensdimension dieses Ausmaßes erlebt – und ich bin seit 20 Jahren in diesem Geschäft“

Eine syrische Jugendbande mit dem Namen „505“ soll in Graz und Wien mehr als 30 Menschen attackiert haben. Den Verdächtigen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren werden brutale Schläge, Messerstechereien, Raubüberfälle und Drogendelikte zur Last gelegt. Die Polizei berichtet, der Gruppe mit Massenverhaftungen einen „schweren Schlag“ versetzt zu haben.

„Ich habe noch nie eine solche Dimension von Kriminalität erlebt, und ich bin seit 20 Jahren in diesem Geschäft“, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig.

Die organisierte Bande soll zwischen November 2024 und Juni 2025 vor allem in Graz eine Serie äußerst gewalttätiger Übergriffe verübt haben. Laut Polizei wurden über 20 Straftaten registriert, mehr als 30 Opfer wurden verletzt oder attackiert. Unter den Delikten finden sich vorsätzliche schwere Körperverletzung, Raub, gefährliche Drohung und Nötigung. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Jugendlichen zu einer kriminellen Vereinigung zusammengeschlossen haben.

Die Bande setzte stumpfe Waffen und Messer ein, auch Minderjährige befanden sich unter den Opfern. „So stach die Gruppe im Juni am Grazer Griesplatz auf einen Mann ein, der eine Stichwunde am Oberschenkel erlitt“, berichtete Grundnig.

Obwohl sich die meisten Taten auf Graz konzentrierten, kam es auch in Wien zu Festnahmen. Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten zudem eine beträchtliche Menge an Drogen sicher.

Nach Erkenntnissen der Polizei benannte sich die Gruppe nach einer arabischen Clan-Bande, die 2024 in Wien bei brutalen Zusammenstößen zwischen Tschetschenen, Türken und Syrern auffiel. Diese Auseinandersetzungen unter dem Namen „505“ oder „505/515“ waren geprägt von Schießereien, Messerstechereien und alltäglicher Gewalt.