Von RAINER K. KÄMPF | Konjunktur, Krise, Krieg – kurz und knapp zusammengefasst die Krisentheorie von Karl Marx. Funktioniert zuverlässig und, wie wir aktuell erkennen können, über die Epochen hinweg wie ein Naturgesetz.
Hier muss nicht weiter darauf eingegangen werden, in welcher Phase wir uns derzeit befinden. Es scheint bedauerlicherweise aber auch grundlegend zu sein, dass die stümperhaften Versuche der Krisenbewältigung, die wir derzeit verfolgen dürfen, geradewegs in Richtung Krieg führen könnten. Oder werden. Ja klar, die Implementierung einer Vorkriegswirtschaft lässt bestimmte Bereiche erstmal brummen. Da, wo keine Volkswagen mehr vom Band laufen, sollen zukünftig Produkte von Rheinmetall produziert werden. Das Personal wird umgeschult und die Güter werden preisintensiver und somit umsatz- und gewinnsteigernd. Die Aktionäre freuen sich. Dass damit das Verbrennerverbot unterlaufen wird, schlucken sogar die Grünen.
Nur eins, einen wichtigen Punkt vergessen die Orgiasten der kollektiven Staatsverwesung: behält Marx recht, wovon auch Antimarxisten ausgehen sollten, dann ist es wenig wahrscheinlich, dass nach dem folgerichtigen dritten Vorhang das Kammerspiel wieder von vorn beginnt. Zumindest nicht gewohnheitsgemäß.
Denn im Gegensatz zu vorhergehenden Aufführungen sind die dafür nötigen Voraussetzungen schon jetzt nicht mehr gegeben. Das fängt mit einem brauchbaren Staatsvolk an, dem man die Qualen eines mühseligen Wiederaufbaus zumuten kann. Oder glaubt wirklich jemand, dass die Chantalls und Lisa Maries eine neue Generation von Trümmerfrauen abgeben werden? Das, was von Männern übrig bleibt, ist schon jetzt zu großen Teilen entnationalisiert, verwechselt Vaterlandsliebe mit einer prähistorischen sinnlichen Anwandlung und die zugewanderten Exemplare, die so gar keine Lust haben, uns zu bereichern, werden nicht von den einfallenden Horden der Sieger zu unterscheiden sein.
„Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.“
schrieb Bertolt Brecht. Fügen wir stattdessen Deutschland ein.
Zeit für eine Entscheidung: Entweder wir vollenden Brecht oder wir widerlegen Marx. Nur, machen müssen wir was. Sonst ist es das Letzte, was wir nicht tun!
PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.