
Die von CDU-Chef Merz geplanten und von der SPD unterstützten neuen Milliardenschulden erschüttern nicht nur die Anleihenmärkte. Über kurz oder lang werden die dadurch verursachten Zinssteigerungen auch die Häuslebauer treffen. Gehört dies zum dystopischen WEF-Plan, wonach niemand mehr etwas besitzen (und trotzdem “glücklich” sein) soll?
Die jüngsten Pläne der CDU für neue milliardenschwere “Sondervermögen” – ein beschönigender Begriff für zusätzliche Staatsschulden – haben an den Finanzmärkten für erhebliche Turbulenzen gesorgt. Während politische Entscheidungsträger die Notwendigkeit dieser Maßnahmen für Verteidigung und Infrastruktur betonen, bleibt eine unbequeme Wahrheit oft unausgesprochen: Die wahren Kosten werden nicht von den heutigen Politikern getragen, sondern von künftigen Generationen.
Die Reaktion der Märkte kam prompt und heftig. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen schossen innerhalb weniger Handelstage um beachtliche 43 Basispunkte nach oben und erreichten mit 2,93 Prozent ein Niveau, das seit Jahren nicht mehr gesehen wurde. Dieser dramatische Anstieg signalisiert das schwindende Vertrauen der Investoren in die einst als unerschütterlich geltende deutsche Haushaltsdisziplin. Deutschland war stets der fiskalische Anker Europas. Diese Rolle scheint nun zu bröckeln. Was wir hier beobachten, ist nicht weniger als ein Paradigmenwechsel in der deutschen Finanzpolitik, so Kritiker.
Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind für den durchschnittlichen Bürger keineswegs abstrakt. Der Zusammenhang zwischen Staatsanleiherenditen und Verbraucherkrediten ist direkt und unmittelbar. Baufinanzierungen, deren Zinssätze eng an die Renditen langfristiger Staatsanleihen gekoppelt sind, werden bereits teurer. Für eine durchschnittliche Immobilienfinanzierung über 400.000 Euro bedeutet der aktuelle Renditeanstieg Mehrkosten von rund 120 Euro monatlich – oder über 43.000 Euro während der gesamten Kreditlaufzeit.
Der Traum vom Eigenheim, für viele Deutsche – insbesondere auch dank der enormen Preissteigerungen infolge von unsinnigen Klimamaßnahmen beim Bau – ohnehin schon in weite Ferne gerückt, wird damit für zahlreiche Familien vollends unerreichbar. Besonders bitter: Diese Entwicklung trifft eine Generation, die bereits mit explodierenden Immobilienpreisen und stagnierenden Reallöhnen zu kämpfen hat.
Doch die Problematik reicht weit über den Immobilienmarkt hinaus. Die geplanten Schuldenaufnahmen drohen, die gerade erst abflauende Inflation erneut anzufachen. Wenn der Staat mit zusätzlichen Milliarden die Nachfrage ankurbelt, ohne dass das Angebot entsprechend mitwächst, sind Preissteigerungen die logische Folge. Die Europäische Zentralbank könnte sich gezwungen sehen, ihren vorsichtigen Zinssenkungskurs zu überdenken – mit weiteren negativen Folgen für Kreditnehmer aller Art.
Besonders besorgniserregend ist die schiere Dimension der geplanten Neuverschuldung. Das diskutierte “Sondervermögen” für Infrastruktur könnte ein Volumen von bis zu 100 Milliarden Euro erreichen – zusätzlich zu den bereits bestehenden Schulden des Bundes von über 2,5 Billionen Euro. Die jährlichen Zinskosten für den Bundeshaushalt, die bereits jetzt bei rund 40 Milliarden Euro liegen, drohen bei steigenden Zinsen zu explodieren und wichtige Zukunftsinvestitionen zu verdrängen.
Die historische Erfahrung zeigt: Einmal aufgenommene Staatsschulden werden praktisch nie zurückgezahlt, sondern bestenfalls durch Inflation entwertet oder durch neue Schulden refinanziert. Der renommierte Ökonom Ludwig von Mises warnte bereits vor Jahrzehnten: “Die Alternative ist nicht etwa: Kanonen oder Butter. Die Alternative ist: Kanonen auf Kosten des Steuerzahlers oder Kanonen auf Kosten der Zukunft der Nation.”
Während die politische Debatte sich auf die vermeintlichen Vorteile der geplanten Investitionen konzentriert, bleibt die fundamentale Frage unbeantwortet: Mit welchem Recht belasten wir künftige Generationen mit Schulden, über die sie nie abstimmen konnten? Die moralische Dimension dieser intergenerationellen Umverteilung wird konsequent ausgeblendet. Doch wenn es nach dem Weltwirtschaftsforum geht, sollen wir “nutzlosen Esser” ohnehin nichts mehr besitzen.