
Die jüngsten Spekulationen um Markus Marterbauer als möglichen neuen Finanzminister sorgen für erhitzte Debatten in Österreichs Wirtschaftskreisen. Der Ökonom, bekannt für seine keynesianischen Ansichten, plädiert in seinem Papier „Keynesianische Budgetpolitik unter neuen Rahmenbedingungen“ aus dem Jahr 2012 für eine expansive Fiskalpolitik – ein Ansatz, der in der Vergangenheit nicht selten zu wirtschaftlichen Katastrophen geführt hat.
Gastbeitrag von Lothar Renz
Das keynesianische Modell, auf dem Marterbauers Wirtschaftspolitik basiert, geht davon aus, dass der Staat in wirtschaftlichen Krisen hohe Schulden aufnehmen und die Wirtschaft durch Investitionen ankurbeln sollte. Doch die Schattenseiten dieses Konzepts sind nicht zu übersehen: Massive Staatsausgaben führten in der Geschichte immer wieder zu Hyperinflation und wirtschaftlichem Chaos.
Eines der bekanntesten Beispiele ist Simbabwe, wo eine expansive Geld- und Fiskalpolitik unter Robert Mugabe in den 2000er Jahren eine Hyperinflation von über 89,7 Trillionen Prozent im Jahr 2008 verursachte (Quelle: International Monetary Fund). Ein weiteres Negativbeispiel ist Venezuela, wo die Wirtschaftspolitik unter Hugo Chávez und Nicolás Maduro mit einer massiven Staatsverschuldung begann und schließlich zu einer Inflationsrate von über 1.000.000 Prozent im Jahr 2018 führte (Quelle: World Bank).
Auch in Europa gab es negative Erfahrungen mit übermäßigen Staatsausgaben. Die Schuldenkrisen in Griechenland und Italien waren direkte Folgen einer auf Pump finanzierten Wirtschaftspolitik. Die notwendigen Sparmaßnahmen trafen später die Bevölkerung mit voller Wucht, da die Staaten an den Rand des Bankrotts getrieben wurden (Quelle: OECD Economic Outlook 2015).
Marterbauers riskante Vision für Österreich
In seinem Papier von 2012 argumentierte Marterbauer, dass die damals restriktive Budgetpolitik der EU – geprägt durch Schuldenbremsen und Sparmaßnahmen – die wirtschaftliche Entwicklung hemmt. Stattdessen forderte er höhere Staatsausgaben, eine stärkere Umverteilung des Wohlstands und eine progressive Besteuerung von Vermögen. Doch seine Vorschläge klingen nicht nur nach Sozialromantik, sondern bergen erhebliche Risiken.
Sollte Marterbauer tatsächlich Finanzminister werden, droht Österreich ein wirtschaftspolitischer Kurswechsel mit ungewissen Folgen. Seine Forderung nach einer aktiven Rolle des Staates könnte die Verschuldung des Landes dramatisch in die Höhe treiben. Wie sollen all diese Maßnahmen finanziert werden, ohne dass die Steuerlast für Bürger und Unternehmen unerträglich steigt?
Droht Österreich eine neue Schuldenkrise?
Die Gegner von Marterbauers Plänen warnen eindringlich vor einem inflationären Teufelskreis. Gerade in Zeiten hoher globaler Unsicherheiten wäre es fatal, die Staatsausgaben unkontrolliert zu erhöhen. Eine expansive Fiskalpolitik kann kurzfristig positive Effekte haben, doch langfristig droht eine gefährliche Schieflage.
Wirtschaftsexperten mahnen zur Vorsicht: „Die Geschichte zeigt, dass übermäßige Staatsausgaben oft mit massiven Nebenwirkungen verbunden sind. Österreich darf sich nicht in eine Abwärtsspirale aus Schulden und steigender Inflation begeben“, warnt Dr. Markus Krall, ehemaliger Risikomanager der Deutschen Bank und Bestsellerautor zu Finanzkrisen (Quelle: Vortrag „Die kommende Inflation“ – Hayek Club Wien, 2023).
Fazit: Keynesianismus führt in Armut und Elend
Die historische Bilanz des Keynesianismus ist ernüchternd: Was kurzfristig als Rettung erscheint, endet langfristig oft in wirtschaftlichem Niedergang. Staaten, die sich auf schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme verlassen haben, konnten kurzfristig vielleicht Arbeitsplätze schaffen oder das Wachstum ankurbeln – doch die Rechnung kam immer später. Ob in Südamerika, Afrika oder Südeuropa: Die Folgen waren Inflation, Kaufkraftverlust und eine steigende Steuerlast für die Bevölkerung.
Wenn Österreich nun einen Finanzminister bekommt, der ein Modell verfolgt, das bereits unzählige Male gescheitert ist, dann ist höchste Vorsicht geboten. Anstatt Österreich in einen Teufelskreis aus Schulden und Inflation zu treiben, wäre eine vernünftige, nachhaltige Haushaltspolitik erforderlich – eine, die auf wirtschaftliche Stabilität statt auf ideologische Experimente setzt.
Markus Marterbauer mag ein Verfechter des Keynesianismus sein, doch die Österreicher sollten sich fragen: Wollen wir wirklich eine Politik, die in anderen Ländern bereits ganze Volkswirtschaften ruiniert hat? Die Zukunft des Landes steht auf dem Spiel – und ein unüberlegter wirtschaftspolitischer Kurs könnte für Österreichs Wohlstand fatale Konsequenzen haben.