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Woke-Wahnsinn in München: Museum zensiert das Wort „Indianer“
Ein Museum schwingt die Zensurkeule, weil es in der bloßen Verwendung des I-Wortes „rassistische Elemente“ erkannt haben will. Doch das reicht den Verantwortlichen nicht, die Bilder sollen schon bald ganz verschwinden – nach 60 Jahren!
von Kai Rebmann
Generationen von Kindern brachten Indianer in erster Linie mit der ihnen vom Volksmund zugeschriebenen Tapferkeit in Verbindung. „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, diesen Satz hat wohl jeder schon aus dem Mund seiner Eltern oder Großeltern gehört. Mit „strukturellem Alltagsrassismus“ wurden die Ureinwohner Amerikas hingegen nie in einen Zusammenhang gebracht. Das wiederum geschieht erst seit wenigen Jahren; und auch nur deshalb, weil diese vermeintliche Verbindung vornehmlich aus der linken Ecke immer und immer wieder konstruiert wird.
Sich auf dem Fasching als Indianer zu verkleiden, gilt mancherorts inzwischen als tabu. Doch das reicht einigen Moralwächtern immer noch nicht, sie wollen das böse „I-Wort“ anscheinend vollständig aus dem deutschen Sprachschatz tilgen. Und damit – sicher unbeabsichtigt, aber zwangsläufig – auch die Erinnerung an die Indianer und die ihnen zugeschriebenen Attribute auslöschen.
So geschehen jetzt einmal mehr im Lenbachhaus in München. Dort hängen seit teilweise 60 Jahren mehrere Gemälde von August Macke, auf denen die Rothäute eine zentrale Rolle einnehmen. Die Kunstwerke tragen Titel wie „Reitende Indianer beim Zelt“ oder „Indianer auf Pferden“ – oder besser gesagt, sie trugen diese Titel.
Denn inzwischen ist auf den dazugehörigen Schildern zu lesen: „Reitende I******* beim Zelt“ bzw. „I******* auf Pferden“! Als wäre der Vorgang an sich nicht schon absurd genug, setzt das Museum mit der Begründung dieser Zensur noch einen drauf. Der Titel – wohlgemerkt, nicht etwa das Gemälde bzw. das, was darauf zu sehen ist – gebe „die teilweise herabwürdigenden, sogar rassistischen Elemente des damaligen Zeitgeistes wider“.
Mit anderen Worten: Schon wer „Indianer“ schreibt oder sagt, steht ab sofort unter Rassismus-Verdacht. So jedenfalls lässt sich das Handeln der Verantwortlichen im Lenbachhaus interpretieren. Museumsdirektor Matthias Mühling scheint es in diesem Zusammenhang auch wichtig zu sein, zu betonen, dass die Zensur nicht „auf Anweisung von außen“ erfolgt sei, sondern auf eine Initiative „des wissenschaftlichen Teams“ zurückgehe, wie er gegenüber der „Bild“ erklärte.
Zeitgeist schlägt Kunstgeschichte
Der Direktor befürchtet offenbar, „dass Menschen vor diese Bilder treten und sich dadurch daran erinnert fühlen, was mit ihren Vorfahren passiert ist“. Wie der Mann darauf kommt, erschließt sich nicht, denn das, was auf den Gemälden zu sehen ist, könnte harmloser kaum sein. Auf „Reitende Indianer beim Zelt“ sind Indianer auf Pferden vor einem Zelt zu sehen. Und „Indianer auf Pferden“ zeigt eben Indianer, die auf dem Rücken von Pferden sitzen.
Doch auch damit nicht genug: Laut Auskunft des Museums sollen die offenbar als anstößig empfundenen Indianer-Bilder schon bald ganz verschwinden. Um Platz zu machen für neue Werke, wie es offiziell heißt. Hier keinen Zusammenhang zur Schein-Debatte um angeblichen Alltags-Rassismus zum vermeintlichen Nachteil von Indianern zu sehen fällt mehr als schwer. So hängt beispielsweise „Reitende Indianer beim Zelt“ bereits seit 1964 im Lenbachhaus. Und ausgerechnet jetzt soll es abgehängt werden?
Matthias Mühling zeigt sich von der Richtigkeit der Zensur-Maßnahme seines Hauses aber dennoch überzeugt – nur ein Detail würde er anders machen, wenn er das Rad der Zeit nochmal zurückdrehen könnte: Er würde die aus seiner Sicht anscheinend rassistischen Buchstaben nicht mehr durch Sternchen ersetzen, sondern „eher einen Strich über das Wort ziehen.“
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