Frankreich kehrt zur Kernkraft zurück und streicht Ziele für „Erneuerbare“ Energie

Frankreich kehrt zur Kernkraft zurück und streicht Ziele für „Erneuerbare“ Energie

Wer gerade nach „France drops renewables targets..“  im Internet sucht, findet viele Online Nachrichten dazu.

Frankreich verlässt nicht die Erreichung der CO2-Neutralität im Jahr 2050, das letzte Übereinkommen verschiedener westlicher Länder. Dem Kabinett wird Anfang nächsten Monats ein Textentwurf vorgelegt, der dann den Gesetzgebern zur Abstimmung gegeben werden soll. Unter anderem bekräftigt Frankreichs darin sein Engagement für die Kernenergie , um „ Energiesouveränität “ zu gewährleisten .

Frankreich wurde nach der Ölkrise in 1973 führend in der Kernenergieerzeugung und baute über 50 solcher Kraftwerke, die rund zwei Drittel des Stroms des Landes produzierten. Bevor diese Reaktoren das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzung erreichen, plant das Land, eines der ersten Kernkraftwerke einer neuen Generation in Betrieb zu nehmen.

Die Nutzung von Kernenergie als wettbewerbsfähige und kohlenstofffreie“ Stromquelle zu nutzen wird als „nachhaltige Entscheidung“ bezeichnet . Geplant ist der Bau von mindestens sechs, aber bis zu 14 neuen Reaktoren. Damit soll der Übergang zu sauberer Energie vollzogen werden und dem Klima gerecht werden.

Kritiker bemängeln, dass keine Ziele für Solar- und Windkraft sowie andere erneuerbare Energien festgelegt werden. Jules Nyssen, Präsident der französischen Gewerkschaft für Erneuerbare Energien, zeigte sich „fassungslos“, nachdem er herausfand, dass Ziele für erneuerbare Energien im Entwurf nicht enthalten waren.

Für Anne Bringault, Energiewendemanagerin des Climate Action Network, „ist dies ein äußerst bedeutsamer Rückschritt und steht völlig im Widerspruch zu den europäischen Zielen. … Selbst wenn die Ziele angehoben werden, haben wir kein so starkes Engagement mehr dafür“, sagte sie.

Das Ministerium für Energiewende sagte dazu: „Es ist falsch zu sagen, dass es kein Ziel für erneuerbare Energien gibt“, da die Regierung die Ziele später selbst festlegen wird.

Der Gesetzentwurf streicht auch Ziele zur Reduzierung des Energieverbrauchs durch Sanierung von Gebäuden.

Zwei Online Artikel,  ziemlich der identische Text der Nachricht

https://www.france24.com/en/france/20240109-france-drops-renewables-targets-prioritises-nuclear-in-new-energy-bill

https://energy.economictimes.indiatimes.com/news/renewable/france-drops-renewables-targets-in-new-energy-bill/106666858


Etwas abweichend davon

Le Monde – Von  Perrine Mouterde   und Adrien Pécout

Frankreich weigert sich zu zahlen, weil es die Ziele für erneuerbare Energien nicht erreicht hat

Die französische Regierung versprach im Jahr 2009, bis 2020 einen Anteil erneuerbarer Energien (Wind, Sonne, Wasserkraft) von 23 % am Bruttoendenergieverbrauch zu erreichen. Im Jahr 2022 waren es jedoch nur 20,7 %.

Le Monde hat erfahren, dass die französische Regierung nicht die Absicht hat, Hunderte Millionen Euro zu zahlen, weil sie ihr europäisches Ziel für erneuerbare Energien im Jahr 2020 nicht erreicht hat. Die französische Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher machte dies in einem Brief, vom 20. Oktober gegenüber der EU-Energiekommissarin Kadri Simson deutlich. …

https://www.lemonde.fr/en/environment/article/2023/11/22/france-refuses-to-pay-up-for-failing-to-meet-renewable-energies-targets_6279080_114.html


Zusammengestellt mit eigenem Text durch Andreas Demmig